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Drittmittelerfolge deutscher Hochschulen bei der DFG

Der Umfang von im Wettbewerb eingeworbenen Drittmitteln gilt als wichtiger Indikator für Forschungsleistung. Der Förderatlas zeigt für verschiedene Mittelgeber, wie erfolgreich dort Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Drittmittel einwerben, in welchen Fächern welche Hochschulen und Forschungseinrichtungen bezogen speziell  auf DFG-Drittmittel herausragen und wie sich die Rangreihen in den letzten 30 Jahren verändert haben.

 

Der Förderatlas 2024 gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen in der deutschen Hochschullandschaft und zeigt, welche Hochschulen sich in den letzten Jahren besonders hervorgetan haben. Dabei werden nicht nur die absoluten Rangplätze betrachtet, sondern auch die relativen Erfolge bei der Einwerbung von Drittmitteln. Gleichzeitig zeigt sich in der langen Zeitreihe eine hohe Stabilität.

In der absoluten Rangreihe sind die beiden Münchner Universitäten führend

Die beiden Münchner Universitäten führen das aktuelle Ranking an. Die LMU München belegt seit der Ausgabe 2015 den ersten Rang, die TU München den zweiten. Dahinter haben die TH Aachen und die U Heidelberg die Plätze getauscht und belegen die Ränge 3 und 4. Komplettiert wird die Gruppe der Top 5 durch die FU Berlin, die sich wie die TH Aachen um einen Rang verbessern konnte.

U Bonn verbessert sich deutlich auf Rang 6

Die stärkste Aufwärtsbewegung unter den Top-40-Hochschulen verzeichnet die U Bonn, die im letzten Bericht noch auf Rang 15 lag und sich nun deutlich auf Rang 6 verbessert hat. Ebenfalls neu in den Top 10 ist die U Hamburg, die sich von Rang 13 auf Rang 10 verbessern konnte. Aufgestiegen ist auch die U Erlangen-Nürnberg, die drei Ränge gutmachen konnte und nun auf Rang 7 platziert ist.

Stabile Rangfolgen in den Wissenschaftsbereichen

Die Rangfolgen der Hochschulen, die sich aus den eingeworbenen DFG-Bewilligungen ergeben, sind sehr stabil. Dies gilt in der Regel auch für die Rangfolgen in den vier Wissenschaftsbereichen. Über die Suche oben auf dieser Seite können die Rangfolgen der Hochschulen für die einzelnen Wissenschaftsbereiche oder Fachgebiete gefunden werden.

DFG-Bewilligungen an Hochschulen in der relativen Betrachtung

Im oben gezeigten Ranking verdanken die führenden Hochschulen ihre besondere Position nicht zuletzt ihrer Größe: Wo viele Wissenschaftler*innen tätig sind, ist auch die Zahl der Personen hoch, die Drittmittel einwerben können. Der zweite wichtige Einflussfaktor auf die Höhe der eingeworbenen Mittel ist das fachliche Profil einer Hochschule. Wenn Wissenschaftler*innen einer Hochschule viele Projekte im größten DFG-Fachgebiet Medizin einwerben oder in einem Fachgebiet, das überdurchschnittlich viele teure Projekte aufweist, ist es leichter, einen hohen Rangplatz zu erreichen. Um diese beiden Effekte zu kontrollieren, wird in der folgenden Abbildung die Bewilligungssumme, die aufgrund der Größe und des fachlichen Profils einer Hochschule zu erwarten wäre, ins Verhältnis zur tatsächlich bewilligten Summe gesetzt.

U Freiburg und U Konstanz an der Spitze der relativen Rangreihe

An der Spitze des relativen Rankings stehen die U Freiburg und die U Konstanz. Bemerkenswert ist, dass die beiden Hochschulen im absoluten Ranking auf den Rängen 8 und 37 liegen. Bezogen auf die Professorenschaft und ihr fachliches Profil wirbt die U Konstanz fast 57 Prozent mehr DFG-Drittmittel ein als zu erwarten wäre.

Zwischen den beiden Rankings gibt es auch viele Gemeinsamkeiten. So sind sechs der zehn absoluten Spitzenreiter auch in der relativen Betrachtung (bezogen auf die Professorenschaft) unter den Top 10 (U Freiburg, U Tübingen, U Heidelberg, TU München, TH Aachen und FU Berlin) zu finden. Diese sechs Hochschulen führen also sowohl absolut als auch relativ die DFG-Drittmittelstatistik mit an.

Die lange Zeitreihe

Nach nunmehr zehn Ausgaben des Förderatlas liegt das DFG-Bewilligungs-Ranking in einer langen Zeitreihe vor. Die erste Ausgabe betrachtete den Zeitraum 1991 bis 1995, der Förderatlas 2024 bezieht sich auf die Förderjahre 2020 bis 2022. Damit stehen zehn Messzeitpunkte für einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren zur Verfügung.

Unter den Top 5 der Rangliste befinden sich meist dieselben Hochschulen

Auffällig ist, dass sich unter den Top 5 der Rangliste im Zeitverlauf meist dieselben Hochschulen befinden. So waren die LMU München, die TH Aachen, die TU München und die U Heidelberg zehn- bzw. neunmal in den Top 5 vertreten. Die FU Berlin gehörte noch fünfmal zu diesem Kreis, weitere sechs Hochschulen waren ein- oder zweimal in den Top 5.

Auch in den Top 20 finden sich nur wenige Hochschulen, die nicht bereits in den vorherigen Ausgaben in den Top 20 waren. Eine Ausnahme bildet die TU Dresden, die sich ausgehend von Rang 35 im ersten Ranking stetig bis auf Rang 5 in der Ausgabe 2021 verbessert hat, um in der aktuellen Rangliste Rang 13 einzunehmen. Auch die HU Berlin, ursprünglich auf Rang 29, liegt nun innerhalb der Top 20 auf Rang 11.

Die letzte Abbildung erweitert die Darstellung auf die 40 Hochschulen mit dem höchsten durchschnittlichen Rang über die zehn Ausgaben. Zusätzlich ist der jeweils höchste und niedrigste Rang der jeweiligen Hochschule über die zehn Ausgaben angegeben.

Die LMU München ist besonders konstant in ihren Platzierungen

Mit viermal Rang 2 und sechsmal Rang 1 ist die LMU München die Hochschule mit der konstantesten Platzierung. Es folgen die TH Aachen und die U Heidelberg. Zusammen sind dies die Hochschulen mit der geringsten Schwankungsbreite unter den 40 betrachteten Hochschulen.

Nur 45 Hochschulen waren jemals in den Top-40 vertreten

Die Tabelle Web-35 zeigt die Rangplätze aller 67 Hochschulen, die in allen Ranglisten vertreten waren in ihrer zeitlichen Entwicklung und bietet so die Möglichkeit, ihre individuellen Entwicklungen nachzuvollziehen. Es wird deutlich, dass nur 45 Hochschulen jemals in den Top-40 vertreten waren.

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