Im Förderatlas wird seit jeher großer Wert darauf gelegt, das fachliche Profil von Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen anhand verschiedener Kennzahlen zu erschließen. Da sich die Forschungskulturen in den einzelnen Fächern zum Teil erheblich unterscheiden – sei es hinsichtlich Art und Umfang des Publikationsoutputs, der Bedeutung von Zitationen oder eben, wie im Förderatlas dominierend, hinsichtlich der eingeworbenen Drittmittel -, hat dieses Profil einen entscheidenden Einfluss auf die Platzierungen in den verschiedenen Rangreihen.
Bezogen auf DFG-Drittmittel werben zum Beispiel Mediziner*innen an Universitäten etwa 30 Prozent aller DFG-Bewilligungen ein, stellen aber nur rund 17 Prozent aller Professuren an Universitäten. Überdurchschnittlich viele Mittel gehen auch an die technischen Fächer, die sehr hohe Bewilligungen je Professur aufweisen.
Profil einer Hochschule zeigt Potenzial fachübergreifender Zusammenarbeit vor Ort auf
Die spezifische fachliche Struktur einer Einrichtung weist auch auf besondere Potenziale für fachübergreifende Forschung vor Ort hin: eine Technische Universität, die auch in der Medizin gut aufgestellt ist, verfügt über gute Voraussetzungen für medizintechnische Forschung. Eine Universität mit Stärken in Informatik und Geisteswissenschaften wiederum vereint Expert*innen vor Ort, die zum Fortgang der Digital Humanities einen gewichtigen Beitrag leisten können. Indem der DFG-Förderatlas solche Profilinformationen weithin sichtbar macht, erhöht er die Attraktivität entsprechend aufgestellter Hochschulen für international mobile Forscherpersönlichkeiten, die ihre Forschung auf genau solche Schnittstellen fokussieren.
Schließlich bilden Fächerprofile auch einen wichtigen Ausgangspunkt für adäquate Benchmarkings: Nur wenn die fachliche Struktur einer Hochschule X eine gewisse Ähnlichkeit mit der der Hochschule Y aufweist, können die Gesamtwerte beider Einrichtungen sinnvoll verglichen werden.
Erprobung neuer Darstellungsformate für fachliche Profile
In der Berichtsreihe DFG-Förderatlas wurden immer wieder neue Möglichkeiten der Profildarstellung erprobt. In den Jahren 2009 bis 2015 erfolgten die Visualisierungen in Form sogenannter Fächer-Landkarten, die dadurch charakterisiert waren, dass profilähnliche Hochschulen in der räumlichen Anordnung nah zueinander positioniert wurden. 2018 wechselte die Darstellung zu sogenannten Voronoi-Grafiken, im selben Jahr wurde auch mit sogenannten Wortwolken experimentiert. Die aktuelle Ausgabe arbeitet mit „Treemaps“ sowie mit Ringgrafiken.
Die Ranking-Darstellung der 40 DFG-bewilligungsstärksten Hochschulen ist seit Anbeginn in der Berichtsreihe des DFG-Förderatlas etabliert. Sie vergleicht die Profile der Hochschulen auf kompakte Art und Weise.